Category: HIDDEN

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Kannst du mal lesen? – Geeignete Testleser finden

Im stillen Kämmerlein

Als ich mein Erstling das erste Mal jemand Fremdem zum Lesen gab, war meine Aufregung groß. Wie würde meine Geschichte ankommen? Würde mein Leser verstehen, was ich aussagen wollte? Ich war unsicher und hätte mein Werk am liebsten für mich behalten. Denn: Wo kein Leser, da kein Kritiker. Aber ich wollte meine Geschichte ja in die weite Welt hinausschicken und spätestens dann würde sie jemand lesen und bewerten. Warum also dann nicht lieber jetzt von einem Menschen, der mich kennt und hoffentlich gnädig über Fehler hinwegsieht?

Gute Kritiken – schlechte Kritiker

Heute habe ich Rückgrat und genug Erfahrung, um weitestgehend auf Gnade verzichten zu können. Ich habe gelernt, gute/schlechte Kritik und eigene Meinung zu meinen Werken auseinanderhalten. Aus allen Dreien kann man lernen – wenn man es denn möchte. Aber einfach war mein Lernprozess freilich nicht (mehr …)

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eBookOnly oder auch Print? – Buchdruck auf Bestellung

Was für die Hand oder was für den Speicherchip?

Ob du dein fertiges Werk als eBook oder auch als Print anbieten möchtest, kannst du als Selfpublisher frei entscheiden. Ich kenne Autoren, die nur eBooks veröffentlichen und gut verdienen. Ich kenne Autoren, die ihre Geschichten nur in gedruckter Form anbieten. Letzteres hat den Charme, dass das Werk nicht raubkopiert werden kann. Das ist nicht von der Hand zu weisen, denn es werden unglaublich viele eBooks „geklaut“, sprich auf dubiosen Seiten kostenlos zum Heruntergeladen angeboten (Piraterie und der Schutz vor eBook-Diebstahl ist ein interessantes Thema, das ich an anderer Stelle näher beleuchten werde). Trotzdem gehen dir Einnahmen verloren, wenn du dein Werk nicht auch als eBook anbietest. Für beide Bereiche gibt es eine große Leserschaft und beide Vertriebswege haben ihre Vor- und Nachteile. (mehr …)

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Go! Go! NaNo? – Gemeinsam schreibt es sich (vielleicht) besser

Sind Schriftsteller einsame Menschen?

Das stimmt nur bedingt und schon gar nicht für jeden Autor zu jeder Zeit. Es gab Zeiten, in denen ich wirklich einsam am PC saß und tippte, lediglich von meiner Schreibmusik und einer Tasse Tee/einem Glas Wein begleitet. Es gab aber auch Nächte, die ich mit einer ganzen Horde von Schreibwütigen verbracht habe. Aber eins nach dem anderen.

Mein Debüt, „Seraphim: Carpe Noctem“, schrieb ich im Geheimen. Niemand, nicht einmal meine Familie, ahnte, was ich abends trieb, wenn die Kinder – und oft genug auch mein Mann- schliefen. Nur nachts hatte ich die benötigte Ruhe, mich auf meine kleine Geschichte einzulassen, mich von meinen Protagonisten mitreißen zu lassen und ungestört zu schreiben. Im trubeligen Alltag mit zwei Kleinkindern war das tagsüber nicht möglich. (mehr …)

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Word, Scrivener oder Papyrus? – Welche Vorteile bietet ein richtiges Schreibprogramm?

#papyrusautor #machdeinding #sandrabaumgaertner #schreiballtag #autorenleben #selpfpublishingAller Anfang ist … Chaos?

Als ich damit anfing, die ersten Kapitel der Seraphim-Vampirsaga zu schreiben, tat ich dies entweder in Notizbücher oder auf losen Zetteln. Das Geschriebene übertrug ich später in Word auf meinem PC. Anfangs war das kein Problem. Ich zwang mich zur Ruhe, wenn Word lahm wurde, suchte mir geduldig einen Wolf nach diversen Kapiteln und gab gelegentlich frustriert auf, wenn das komplette System mal wieder wegen Überlastung zusammenbrach. Manchmal heulte ich auch, wenn dabei die Datei crashte und mein Geschriebenes für immer gelöscht war. Gut möglich, dass all diese Probleme nur deshalb zustande kamen, weil ich ein DAU* war (und es auch gelegentlich noch bin). Jedenfalls merkte ich schon bald, dass man bei einer Dokumentengröße von über 50.000 Wörtern und mit vielen Kapiteln irgendwann an die Grenzen des entspannten Schreibens und Überarbeitens kam.

Wie machen das eigentlich die richtigen Autoren?

Ich fragte zunächst Mama Ecosia und erfuhr, dass es spezielle Schreibprogramme für Autoren gibt. Kostenlose, Teure und sehr Teure. Dann fragte ich bei den mir bekannten Autoren nach. Ein Programm, das man mir sehr oft empfahl, war Papyrus Autor. Das gab es sogar als Demoversion kostenlos zum Ausprobieren. Ich nutzte dieses Angebot und spielte mit dem Programm eine Zeitlang herum. Es dauerte keine Woche, da war mir klar, dass Papyrus mein neuer Begleiter werden würde. Ich kaufte mir die Vollversion und alleine das Icon auf dem Desktop liegen zu haben, erzeugte in mir so etwas wie Stolz und Tatendrang. Das Schreiben machte plötzlich sehr viel mehr Spaß. Das Programm erlaubte dank seiner Kapiteleinteilung eine leichte Suche und mit den sinnvollen Funktionen wie Figuren-/Orts-/Gegenstände-Datenbanken, Klemmbrett und Zeitstrahl eine prima Organisation von Charakteren und Handlungssträngen. To-Do-Listen hingen nun gleich an den entsprechenden Textstellen und ersparten mir so die hunderttausend Post-its, Abreißzettel und beschriebene Klopapierblätter, die gelegentlich auch mal den Bach runtergingen. Hinzu kamen der Duden Korrektor, das Synonyme-Lexikon, die Stilanalyse und die Lesbarkeitseinschätzung. Das alles sind Funktionen, die man nutzen kann, aber nicht muss. Man kann das Programm ganz auf seinen Bedarf einstellen. Und das Beste: Es gibt einen tollen Support und eine gut funktionierende Facebook-Hilfsgruppe, an die sich DAUs wie ich jederzeit wenden, und bei denen man schnell und unkompliziert Hilfe bekommen können. Mittlerweile mag ich ohne Papyrus nicht mehr schreiben. Selbst kleinere Texte wie Rundbriefe an die Familie oder Blogbeiträge erstelle ich damit.

Bist du ein Papyrus Autor?

Natürlich gibt es auch noch unzählige andere, professionelle Schreibprogramme. Neben Papyrus gibt es zum Beispiel Ulysses, Patchwork, Scrivener und noch einige andere. Welches das Richtige für dich ist, kann dir niemand sagen. Probiere sie einfach aus. Bei den meisten Anbietern gibt es Probeversionen zum Testen. Es kann auch hilfreich sein, bei den Autoren direkt nachzufragen, welches Programm sie verwenden und warum. Das bringt dir A wertvolle Insider-Infos und baut dir B dein Netzwerk auf.

Du musst dich mit deinem Werkzeug wohlfühlen! Je mehr, desto schneller wirst du dich darin einarbeiten können. Das ist auch notwendig, denn keines dieser Programme ist ein Selbstläufer. Man muss lernen, mit diesem Werkzeug umzugehen. Aber keine Panik! Mit einem professionellen Schreibprogramm macht das Schreiben viel mehr Freude. Und wenn du regelmäßig schreibst (Übrigens: Es istegal, was du schreibst, Hauptsache, du tust es regelmäßig.), dann wirst du auch ganz schnell mit den tollen Tools deines neuen Schreibbegleiters klar kommen.

Ich arbeite jetzt schon ein paar Jahre mit Papyrus, habe einmal die Version auf den neusten Stand gebracht, bzw. der bestehenden Version Upgrades verpasst. Ich möchte Papyrus nie mehr missen, aber hin und wieder muss trotzdem noch ein Stück Klopapier herhalten. Vor allem, wenn es pressiert …

Meine Kollegin Anja Bagus wird euch jetzt ihr Lieblingsprogramm Scrivener vorstellen. Viel Spaß beim Lesen ihres Gastbeitrages:

 

Was ich an Scrivener so mag – von Anja Bagus

Ich hab vor Scrivener mit Open Office geschrieben. So wie jetzt auch. Nur jetzt mit Libre Office. Warum also mach ich dazu nicht Scrivener auf? Wenn es doch mein Leib und Magen Programm ist? Weil es für so kurze und schlichte Texte nicht notwendig ist. Und … ein Punkt, der mich damals zögern ließ ist: Never change a winning horse. Also ändere auch kein funktionierenden Arbeitsablauf. Wenn du mit etwas klar kommst, und zwar schnell und für dich ohne Aufwand, dann mach es. Darum hab ich damals, als eine Freundin sagte: „Probier´s mal!“ gezögert. Warum? Ich hatte keinen Leidensdruck. Aber ich hab es gemacht und nie bereut.

Scrivener ist einfach: Du kannst mit den Voreinstellungen sofort loslegen. Schreib einfach, ohne dir um irgendwas Gedanken zu machen. Die Struktur des Programmes zeigt dir aber schnell, dass da ganz, ganz viel geht. Und zwar ohne, dass du wirklich viel lernen musst.

Du hast also losgelegt: Scrivener hat dir ein Projekt aufgemacht, es hat einen Namen und da ist der erste Ordner und eine Datei, die auf deine Worte wartet. Wenn du keine Zeit verschwenden willst, war es das und du schreibst los. Wenn doch, dann testest du direkt mal, ob du einen zweiten Ordner und noch eine Datei anlegen kannst. Und du kapierst: Ordner sind quasi Kapitel, in denen Dateien liegen. Dateien sind Szenen. Du kannst so viele machen, wie du willst! Und du kannst sie in einer anderen Ansicht, auf einem Corkboard, also einer Art Schwarzem Brett, wild verschieben. Du kannst sie auch mit der Maus verschieben oder per Tastaturbefehl.

Ich schreib z.B. meist aus mehreren Perspektiven und jeder Perspektivwechsel ist eine neue Szene. Geil: Ich kann jede so entstandene Szene einfärben. Dann sehe ich sie in der Leiste links farbig. Grün für den Helden, rot für den Bösen (alles änderbar, alles individuell einstellbar). Für jeden Helden eine eigene Farbe. Ich muss sie aber auch nicht einfärben. Ich muss gar nichts. Ich kann aber ganz viel. Rechts kann ich noch ein paar Felder ankleben. Da kann ich Notizen reinschreiben. Z.B. welches Datum gerade in der Szene herrscht. Welche Version diese Szene ist (first draft, second, etc.). Ich kann Metadaten festlegen. Ich kann Bilder und Links reinschieben etc., etc. ALLES in Scrivener kann individualisiert werden. Der komplette Schreibhinter- und Vordergrund. Alles.

Was mich damals wirklich überzeugt hat, war aber etwas ganz anderes. Denn, wenn ich etwas geschrieben habe, dann muss ich das ja auch irgendwann mal aus dem Programm raus bekommen, also ausgeben. Je nach Verwendung brauche ich da doc, docx, pdf, epub, mobi, rft, txt, und was weiß ich. Kann Scrivener alles. Ein Knopfdruck und zack. Ich konnte (vor 5 Jahren) also funktionierende (valide) mobis ausgeben. Direkt in Amazon hochladen, Geld verdienen (ohne Umweg über irgendwelche anderen Programme wie Calibre oder so).

Ich hab seither gelernt, dass das Programm noch mehr kann, nutze aber das Meiste nicht wirklich. Aber einige Dinge will ich noch erwähnen: Scrivener läuft irre stabil. Ich bin seit Beginn Admin einer deutschen Facebook-Gruppe, und dort hat noch nie jemand etwas verloren. Selbst bei Updates oder so. Man kann das Programm auf Windows und Mac gleichermaßen laufen lassen und Dateien von einem zum anderen übernehmen, auch die Synchronisation mit Dropbox etc. funktioniert. Man kann online und offline arbeiten.

Was Scrivener nicht kann: Es hat eine miese Rechtschreibprüfung und keine Stilprüfung. Für den Satz ist es auch umständlicher, als andere Programme. Aber viele sagen, da läge ich falsch – naja, ich hab keine Lust, mich reinzufuchsen.

Scrivener ist dafür vergleichsweise echt günstig! Nach dem kostenlosen Probemonat kostet es 40$. Einmalig. Keine Zusatzkosten. Niemals. Und mit Gutschein noch billiger. Alles, was man im Probemonat geschrieben hat, geht auch problemlos weiter, denn man bekommt direkt die Vollversion.

Warum schreib ich dennoch das hier nicht mit Scrivener? Ich könnte es. Aber Scrivener ist für meine Romane. Sorry.

 

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*DAU Dümmste Anzunehmende User

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MACH DEIN DING!

MACH DEIN DING – EINFACH SELBSTVERÖFFENTLICHEN

#machdeinding #machwerke #sandrabaumgaertner #selfpublishing #hilfe #selfpublisherin #autorin #fantasy #schreibhilfe

Sich im Bücherzirkus zu behaupten und bei Laune zu bleiben, ist selbst für alte Schreibhasen keine leichte Aufgabe. Ständig gibt es kleine oder große Stolpersteine, unendlich viele Innovationen und Veränderungen. Neue vielversprechende Verlage/Agenturen tauchen auf, alte Unternehmen verschwinden plötzlich. Und ständig stellt man sich als Autor die Frage: Was ist der richtige Weg für mich? Soll ich auf einen Verlagsvertrag hoffen oder soll ich mein Glück herausfordern und mein Buch selbst veröffentlichen?

Ich bin seit 2010 als Autorin aktiv und veröffentlichte zunächst meine Bücher bei Kleinverlagen. Dort machte ich mehrfach unschöne Erfahrungen. Nach etlichen Frustanfällen, monatelangem Grübeln, viel Recherchieren und sehr vielen Gesprächen mit bekannten und unbekannten Kollegen aus der Fantasy-Szene machte ich mich schlussendlich im Mai 2017 „selbstständig“. Ich gründete meinen MACHWERKE Verlag und tingel seither als Selfpublisherin über Buchmessen und Conventions. Für mich war es eine richtige Entscheidung, die konservative Verlagswelt zu verlassen und mein Ding zu machen. Den Schritt in die Selbstständigkeit habe ich nie bereut!

Wenn du dich ebenfalls fürs Selfpublishing entscheiden möchtest oder damit liebäugelst, dich aber noch nicht aus der Deckung traust, dann stelle ich dir hier auf meinem neuen Blog MACH DEIN DING! mein Know-how zur Verfügung. Warum? Ganz einfach, weil auch ich viel von anderen Kollegen – Verlagsautoren UND Selfpublisher – gelernt habe. Diese Hilfestellungen haben mir gerade in der Anfangszeit sehr geholfen. Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar, denn ohne sie wäre ich nicht so zuversichtlich in die Autoren-Selbstständigkeit gegangen. Eines möchte ich nämlich gleich zu Beginn klarstellen: Selfpublishing ist harte Arbeit, es braucht Power, starke Nerven und kostet gerade am Anfang sehr viel Zeit und Geld. Du darfst dich von Hindernissen, Kritik und manchmal auch Anfeindungen nicht abhalten lassen. Und du musst bereit sein, dich fortzubilden, Neues auszuprobieren und immer die Augen und Ohren offenzuhalten.

Auch im Selfpublishing (SP) ist es nicht leicht, ein Buch auf den Markt zu bringen. Aber es ist eine gute, verlagsunabhängige Möglichkeit. Kein Agent oder Verlag entscheidet, ob es dein Manuskript wert ist, gelesen und gedruckt zu werden. Beim Selfpublishing entscheidest du alleine, was wann wo veröffentlicht wird. Einzig du und deine Leser urteilen, ob dein Buch lesenswert ist. Im Gegensatz zur Verlagsveröffentlichung spielt es am Ende keine Rolle, ob du mit 10 verkauften Büchern glücklich bist, oder ob dazu 1000 notwendig sind. Denn das Tolle am SP ist: Keiner misst dich anhand deiner verkauften Exemplare und entscheidet über den Werdegang deines Autorenlebens. Weder tut das die Marketingabteilung eines Verlages, noch eine Agentur. Du bestimmst dein Weg! Du bestimmst, was dich zufrieden und glücklich macht!

Alle Infos, die ich hier auf meinem Blog veröffentliche, entsprechen meinen Erfahrungen aus den gut acht Jahren im Buchzirkus. Es war/ist mein Weg. Das heißt nicht, dass dieser Weg automatisch auch für dich der richtige ist. Vielleicht dient dir mein Blog als Stütze und als Wegweiser durch den Wust an Möglichkeiten. Oder aber du hast eine völlig andere Vorstellung vom SP. Dann lass uns doch bei Gelegenheit darüber austauschen oder schreibe mir. Möglicherweise lernen wir beide etwas aus einer Unterhaltung?

Zur leichteren Lektüre erscheinen die einzelnen Themen in kleinen Kapiteln, die ich nach und nach veröffentlichen werde. Sobald ein neues Kapitel online geht, werde ich dies auf meiner Facebook-Autorenseite und auf Twitter bekannt geben. Die Links zu meinen sonstigen `Außenstellen´ findest du auf meiner Startseite. Dort kannst du auch gleich meinen Newsletter „Neues aus der Baumgärtnerschen Schreibstube“ abonnieren.

Und nun viel Spaß beim Stöbern.

Sandra

 

Alle Beiträge:

  1. Ganz schön markig – Nur Autor oder schon Marke?
  2. Word, Scrivener oder Papyrus? – Welche Vorteile bietet ein richtiges Schreibprogramm? Mit einem Gastbeitrag von Anja Bagus
  3. Go! Go! NaNo? – Gemeinsam schreibt es sich (vielleicht) besser – Mit einem Gastbeitrag von Janika Hoffmann
  4. eBookOnly oder auch Print? – Buchdruck auf Bestellung – Mit einem Gastbeitrag von Henning Mützlitz
  5. Kannst du mal lesen? – Geeignete Testleser finden – Mit einem Gastbeitrag von Sonja Rüther
  6. Money, money, money! – Patreon als Grundeinkommen? – Mit einem Gastbeitrag von Judith Vogt
  7. Innen hui, aber außen leider pfui? – Nur gute Cover verlocken zum Buchkauf – mit einem Gastbeitrag von Renee von Dream Design – Cover and Art
  8. Action, Baby! Lesungen, Messen und Cons – Mit einem Gastbeitrag von Tom Daut (ab 21.07.2019 online)

Du findest, hier fehlt ein wichtiges Thema? Dann schreibe mir.

 

 

 

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Ganz schön markig – Nur Autor oder doch Marke?

Machwerke Sandra Baumgärtner Marke Fantasy Bücher Lesetipp Aquarii Mach dein Ding Selfpublishing Hilfe Wie heiße ich?

Als klar war, dass ich ins SP starte, musste ich mir meinen weiteren Weg überlegen. Einfach nur zukünftig meine Bücher mit Autorennamen vertreiben? Einen Fake-Verlagsnamen auf die Cover pappen? Es gab viele Möglichkeiten. Ich war als Autorin bereits etabliert. Es wäre also kein Problem gewesen, ohne Logo und Verlagsnamen und nur mit „Sandra Baumgärtner“ zu publizieren. Doch das fühlte sich für mich nicht richtig an. Ich wollte Nägel mit Köpfen machen, einen eigenen Verlag haben und damit eine eigene, prägnante Marke bilden. Also grübelte ich zunächst über einen schmissigen Namen. „BlutDruck“ klang gut und passte super zu meiner Seraphim:Vampirsaga. Aber auf meinen Kinderbüchern TIFFI oder VAMPI konnte ich mir dieses Logo nicht vorstellen. Es musste etwas Neutrales sein. Der entscheidende Rat kam – wie so oft – von meinem famosen Statthalter. Er schlug MACHWERKE vor. Das gefiel mir auf Anhieb. So bekam mein Verlag also seinen famosen Namen. Gelegentlich werde ich gefragt, ob mich der negative Beigeschmack des Wortes nicht stören würde. Mag sein, dass das Wort früher als spöttische Beschreibung herhalten musste, aber für mich sind Machwerke eben auch Werke, die mit viel Liebe und handwerklich versiert hergestellt, eben geMACHt, und nicht im Akkord oder gar lustlos produziert werden. Und was den spöttischen Unterton angeht: Alles Geschmackssache hat der Affe gesagt und in die Seife gebissen.

Nur mit Logo richtig?

Ich hätte meine Cover einfach mit diesem Verlagslogo bestücken können, und keiner hätte vermutlich nachgefragt, ob es ein „richtiger“ Verlag oder ob es bloß ein erfundenes Logo ist. Aber das reichte mir nicht. Also meldete ich ein Gewerbe an. Das ging recht zügig und einfach und bald schon war ich offiziell Inhaberin eines – meines! – Verlages. Aber das reichte mir immer noch nicht. Ich wollte nicht nur ein Verlag, ich wollte eine eigene Marke. Ich telefonierte mit ein paar Leuten, die selbst Markeninhaber waren, und bekam immer wieder die Auskunft, dass es besser sei, seine Marke von Anfang an schützen zu lassen. Ich stöberte ein bisschen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMAregister www.dpma.de) und fand dort so gut wie alle Verlage, die ich kannte. Alle hatten sich mit Name und Logo eintragen lassen. Und das macht auch Sinn, denn wenn sich eine ungeschützte Marke erst einmal etabliert und erfolgreich ist (wovon ja schließlich jeder ausgeht, der ein eigenes Geschäft eröffnet), wird sie auch für Andere interessant. Kommt zum Beispiel jemand auf die Idee, deinen gut laufenden Markennamen für seine Zwecke zu nutzen (und möglicherweise auch deine Kunden abzuwerben und mit deiner harten Vorarbeit Geld zu verdienen), dann kann es am Ende schlecht für dich ausgehen, wenn du nicht nachweisen kannst, dass du tatsächlich der Inhaber dieser Marke bist. Nur, weil du den Namen/das Logo benutzt hast, ist das noch lange kein Beweis.

Die Impressumspflicht

Ein anderer Aspekt war die Impressumspflicht. Jedes öffentlich publizierte Werk, also auch der Autor, unterliegt einer Anbieterkennzeichnung. Das heißt, man muss in jedem seiner veröffentlichten Werke seinen vollständigen Namen (kein Pseudonym) und die Adresse (Postfach oder Homepage reichen nicht aus) angeben, um im Rechtsfall haftbar gemacht werden zu können. Um dies zu umgehen, kann man sich entweder eines Autoren-Impressumservices bedienen oder einen Verlag/ein Gewerbe anmelden. Bei Letzterem reicht dann der Verlagsname und die Internetadresse im Impressum, weil der Inhaber über das Gewerbeamt gemeldet und somit auffindbar ist.

Mein Werk – Meine Marke

Mit all diesem Wissen und weil mir der Name MACHWERKE Verlag so gut gefiel, ließ ich ihn also als Marke eintragen. Vielleicht war das übertrieben, aber es fühlt sich dennoch richtig und gut an. Jetzt bin ich also nicht bloß Verlegerin, sondern auch noch Inhaberin einer eigenen Marke.

Ganz so penibel wie ich muss man das natürlich nicht machen. Es gibt sehr viele Kollegen/Kolleginnen, die ausschließlich und sehr erfolgreich nur mit ihrem Namen publizieren, ganz ohne Logo-Schnickschnack. Es gibt auch welche, die ein hübsches Logo aufs Cover machen. Manche tun dies, damit das Buch mehr nach „Verlag“ und nicht nach einem SP-Titel aussieht. Das finde ich durchaus verständlich, aber nicht unbedingt mehr nötig, denn glücklicherweise gehen die Zeiten, da SP-Titel von vielen mit spitzen Fingern angefasst wurden, langsam dem Ende entgegen. Meiner Meinung nach auch deshalb, weil es heutzutage sehr viele, sehr gut produzierte SP-Titel gibt. Es gibt zwar immer noch genügend Buchmenschen, die SP-Titel (und SP-Verlegerinnen wie mich) nach wie vor nicht ernst nehmen, aber das soll nicht unser Problem sein. Machen wir einfach unser Ding so gut wie möglich und gehen unseren Weg. Zeigen wir den Kritikern, Nöglern und Neidern was wir drauf haben.

Mach einfach dein Ding!

Mein geschätzter Kollege Christian von Aster hat diesbezüglich einen schönen Beitrag auf seiner Facebook-Seite verfasst. Ich möchte dir an dieser Stelle gerne ein passendes Zitat daraus mit auf den Weg geben:

„lasst euch NIEMALS und von NIEMANDEM sagen, dass ihr über zu wenig talent oder fähigkeit verfügt, um das zu tun was euch wichtig ist.

LITERATUR. KUNST. LIEBE. HINGABE.
UND KEINE UNNÖTIGEN KOMPROMISSE.“

Christian von Aster, April 2019

 

 

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Going Downunder – Von blondierten Schnabeligeln und dauergewellten Fotos

Das unzuverlässige Gedächtnis

Grundlage für das Schreiben der Aquarií waren meine eigenen Erinnerungen. Da ich mich aber nicht bloß auf diese bewiesenermaßen unzuverlässige Quelle beschränken wollte, habe ich meine altenn Reisetagebücher herausgekramt. Darin habe ich meine gesamte Australienreise niedergeschrieben. Ich hatte die Bücher immer bei mir, zeichnete darin Sternkarten, Tiere und Straßenschilder hinein, alles, was mir auffiel und mir wichtig erschien, um es nicht zu vergessen.

Bitte lächeln!

Ihr werdet denken: Warum hat sie das nicht einfach fotografiert? Nun, damals (ja, das war tatsächlich damals. Um genau zu sein 1991.) hatte man noch keine Handys und die Kameras waren klobige Dinger, sofern man eine qualitativ hochwertige haben wollte. Ich war stolze Besitzerin einer CANON T60. Und da Bildabzüge im Verhältnis zu heute sehr teuer waren und ich davon ausgehen musste, dass ich seeehr viele Fotos schießen würde, kaufte ich mir noch in Deutschland 10 Rollen Diafilme. Die waren nämlich bei uns günstiger als in Australien. Man musste sie in Alufolie einschlagen, weil sie sonst vom Röntgenprüfgerät des Handgepäcks beschädigt worden wären. Ich hatte vorgehabt, die vollen Filme später zurück nach Deutschland zu schicken, wo sie entwickelt werden würden. Diafilme kamen damals mit einem Entwicklungsgutschein daher. Mit den ersten 10 Rollen habe ich das dann auch getan. Die restlichen Filmrollen kaufte ich mir in Sydney, Melbourne oder wo ich auch im er war, denn es waren nicht bloß sehr viele Fotos, die ich geschossen hatte, sondern seeehr, seeehr viele. Mulljune, wie der Trierer sagt. Am Ende waren es fast an die 1000!

Das macht man doch nicht

Die Dias habe ich immer noch. Natürlich habe ich mir die schönsten Szenen als Ausdruck fertigen lassen und hübsche Fotoalben damit gefüllt. Heute nennt man das Scrapbooking, damals verrückt. Etwas anders zu nutzen als die grausigen Einklebeecken (um die wertvollen, teuren Bilder nicht zu beschädigen und um sie jederzeit wieder herausnehmen zu können) oder einen Prittstift (dessen Weichmacher die Bilder nach einem Jahr haben wellig werden lassen. Hrmpf!), Bildchen, Flyer oder Geldscheine ins Album zu kleben, war ungewöhnlich. Heute ist das normal.
Aber ich komme vom Thema ab. Erinnerungen … Reisetagebücher … genau.
So sahen meine Einträge aus: Reisetagebuch Australien Aquarii Meerjungfrauen

 

Textschnipsel gefällig? – Anmerkungen von eines Echidnas aus dem Jahr 1991Echidna Australien Sleeping Beauty Backpacking

Mann, war ich bei der Ankunft am Freitagabend in Perth fertig mit den Nerven. Der Backpacker, den ich vorab gebucht hatte, machte zunächst einen einigermaßen ordentlichen Eindruck und hatte sogar einen eigenen Pool. Im Mehrbettzimmer, das sogenannte Dormitory, standen lediglich drei Stockbetten. In einem schliefen Iris, die ich bereits auf meiner Reise hierher kennengelernt hatte, und ich. In einem anderen Bett eine Französin und deren Freundin. Die anderen beiden Mitbewohnerinnen sollten wir noch zur Genüge kennen- und hassen lernen.

Nach einer erholsamen, langen Nacht in dem ersten richtigen Bett seit zwei Nächten trotteten Iris und ich nach einem gemütlichen Frühstück mit Toast und Kaffee in die Stadt. Perth ist die Hauptstadt des Staates Western Australia und eine gemütliche, überschaubare Stadt. Sie liegt direkt an der Küste. Im Osten Australiens belächelt man Perth nur mitleidig, aber ich finde, diese Stadt hat etwas Besonderes. Sie soll angeblich die sonnigste Hauptstadt Australiens sein. Achtzig Prozent der gesamten Bevölkerung von WA leben und zelebrieren hier das `easy going´.

Ich war echt froh, Iris kennengelernt zu haben. Zu zweit ist das Reisen einfach schöner. Wir überlegen sogar, zusammen eine Tour zum Süden zu machen oder uns eventuell ein Auto zu mieten und alleine loszufahren. Aber Iris hatte wesentlich mehr Zeit zur Verfügung als ich. Sie hatte zudem ein allseits begehrtes Arbeitsvisum und somit die Möglichkeit, legal bezahlte Jobs anzunehmen und Geld zu verdienen, um ihre Urlaubskasse aufzubessern. Ich hingegen darf `nur´ reisen und Geld ausgeben. Und ich muss mich außerdem mit meinem Reiseprogramm etwas sputen. Nächstes Mal muss ich das definitiv anders organisieren!

Iris wollte sich schon seit längerem die Haare abschneiden lassen. Unseren ersten Halt war also bei einem Frisör. Wir marschierten in den Laden und ließen uns verschönern. Bei Iris klappte das gut. Ich sah hinterher jedoch mehr wie ein braun-blond geschecktes Echidna aus. Die Strähnchen waren viel zu hell ausgefallen und stachen auf meinen kurzen, dunklen Haaren wie helle Borsten heraus. Aber wie heißt es in OZ so schön? Take it easy, mate! Der Blick in den Spiegel tat dennoch weh. Wer zahlt schon gerne 75 bucks für einen grausigen Aussie-Look?

SHOPPING war nötig, um unsere Laune wieder zu heben. Wir fanden topmoderne Zehenringe, kauften Bikinis und Geschenke für zu Hause. Ich legte mir die Bibel für Rucksackreisende schlechthin zu: den Lonely Planet für WA.

Jetzt kann nichts mehr schiefgehen, dachte ich. Tja, da hatte ich falsch gedacht …

Komm mit mir ins Abenteuerland

Tja, aufregende Zeiten warteten da auf mich. Ähnlich wie heute auf Melli, die Protagonistin in AQUARIÌ-Schlucht der Erinnerung. Packt also schon mal die Koffer. Bald könnt ihr in Australien auf Reisen gehen, mit Melli im Barriere Riff abtauchen, an schneeweißen Stränden abhängen und ferne Städte und fremde Welten besuchen. Macht euch bereit, für euer großes Leseabenteuer!

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Let there be COVER!

Cover Aquarii Fantasio Buchdesign Meerjungfrauen

Wollt ihr wissen, wie das tolle Cover von AQUARIÍ zustande kam? Hier kommt eine kleine Insidergeschichte für die Interesierten:
Mit dem Manuskript des ersten Bandes habe ich bereits 2014 begonnen (Nachzulesen im Beitrag Realitätsflucht vom Feinsten). Es sollte mein bisher größtes Projekt werden. Ich schrieb und schrieb und landete prompt – vermutlich auch überwältigt von der Größe des Projektes – in einer Schreibblockade. Eine Fertigstellung des ersten Bandes oder gar eines weiteren Folgebandes erschien mir plötzlich eine viel zu große Aufgabe, die ich unmöglich schaffen konnte. Das ist ein Problem, das jedem Kreativem nicht ganz unbekannt ist. Ein Glück, dass ich genügend kreative Lieblingsmenschen um mich herum habe. Einer davon ist Oliver Wetter, aka FANTASIO. Bei ein paar Kaffee und Gesprächen brachte er mich wieder auf Kurs und auf eine Idee. Warum nicht jetzt schon, im Stadium des Schreibprozesses, ein Cover für das zukünftige Buch entwerfen? Es müsste ja nicht das Endgültige sein, aber eines, das mich inspiriert und Ansporn für die Reststrecke durchs Manuskript ist. Überlegt, getan. Heraus kam die perfekt zu meinen Meermenschen entworfene Illustration, die kurz darauf in Großformat auch im Wohnzimmer hing. Mit dieser Motivation (und zusätzlichen kleinen Tritten in den Allerwertesten von anderen Herzensmenschen) schrieb sich der Rest der Rohfassung zum ersten Teil dann recht zügig. Und mehr noch: Im Zuge des NaNoWriMo2016 kam auch gleich noch der Anfang des zweiten Bandes zustande. Eine tolle Basis für die weitere Arbeit am Thema.
Als dann klar war, dass ich AQUARIÍ im Selfpublishing herausbringen würde, musste das fertige Bild noch in ein ansprechendes Cover verwandelt werden. Den Feinschliff übernahm dann Traumstoff Buchdesign, wo die Unterwasser-Szenerie einen hübschen Rahmen (Schnörkel! Yeah!) und einen auffälligen Schriftzug bekam. Mit diesem fantastischen Kleid wird sich der erste Teil Schlucht der Erinnerung super im Bücherregal präsentieren, bzw. als eBook-Eyecatcher die Herzen der Leser erfreuen.
Ich bin auf eure Meinung gespannt. Wie gefällt euch das Cover? Was findet ihr gelungen? Was würdet ihr euch anders wünschen? Nur her mit euren Urteilen. Schließlich brauche ich noch Ideen für die zwei Folgebände.

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Emmas Australien-Reisetagebuch – Eintrag 4

Schräge Vögel im Anflug auf Cairns

Auf dem Flug von Melbourne nach Cairns habe mir die meiste Zeit eine Schreibpause gegönnt, um die Aussicht zu genießen, wobei es zunächst nichts Aufregendes zu sehen gab. Aber irgendwie … vielleicht ist es die Zeitverschiebung. Ich bin immer noch todmüde, obwohl ich in Melbourne nicht mehr viel gemacht habe (aber immerhin auch nichts weiter „verloren“ habe!). Wir hatten vorhin eine Zwischenlandung in Brisbane. Die hatte ich so gar nicht auf dem Schirm und habe es erst bemerkt, als ich genauer auf meine Unterlagen und den Boardingpass sah. Der Stopover hat aber bloß eine Stunde gedauert und wir durften im Flieger sitzen bleiben. War also gar nicht so schlimm. Es gab auf der Strecke so viel zu sehen. An Canberra und Sydney sind wir leider zu weit abseits geflogen, um etwas zu sehen. Ich hatte mich insgeheim ja darauf gefreut, den Hafen mit dem berühmten „Kleiderhaken“ – die Sydney Harbour Bridge – und die „Schwangere Auster“ – das Sydney Opera House – wenigstens von oben zu sehen, wenn ich schon nicht in die Stadt komme. Muss dann wohl doch noch mal hin. Aber wir sind kurz an der Sunshine Coast vorbeigeschrappt und später an den Whitsunday Islands … Als wir kurz vor Cairns das Great Barrier Reef überflogen haben, war es ganz um mich geschehen. So etwas habe ich noch nie gesehen! Okay, vielleicht auf den Hochglanzbildern, die in Mellis Zimmer, die ich immer Australian Gallery nenne, hängen. Das Riff dann aber in Natura und in seiner Gesamtheit von oben zu sehen, ist etwas völlig anderes. Es beeindruckt mich sehr und macht mich irgendwie … ich weiß auch nicht. Demütig? Die Natur hat in Jahrhunderten oder -tausenden so was Wunderschönes gezaubert … und wir Spacken zerstören es binnen einiger Jahrzehnte. Im Flieger habe ich in der Boardillustrierten ein Artikel über das Korallensterben am Riff gelesen. Nicht wirklich schön, was den Korallen gerade passiert. Und so wie es aussieht, sind wir Menschen nicht ganz unschuldig daran. Erderwärmung, Verklappung von Müll, Bauarbeiten mitten durch die Korallenbänke … das trägt nicht zur Erhaltung des Riffs bei, sondern vielmehr zu seinem Ruin. Und das alles bloß, weil die Einen einen warmen Hintern haben wollen und die anderen Kohle. Tja, was soll ich sagen? Typisch Menschen eben … Ich bin ja auch nicht viel besser. Ich mag gar nicht dran denken, wie mies mein CO2-Fußabdruck nach den vielen Flügen ist. Aber immerhin weiß ich jetzt, warum es sich lohnt, über so etwas zukünftig intensiver nachzudenken.
Comic Farside Piloten Australien AquariiEin anderer Hammer während des Fluges war mein Blick ins Cockpit. Die Australier sind da echt „laid back“ und entspannter als andere. Als ich die Stewardess spaßeshalber fragte, ob es möglich sei, mal ins Cockpit schauen zu dürfen, lehnte sie sehr zu meiner Überraschung nicht ab, sondern meinte stattdessen, dass sie die Piloten fragen würde. Ich dachte zuerst: „Okay, das ist eine Ausrede. Es ist für Passagiere bestimmt verboten, dem Cockpit näher als nur ein paar Schritte zu kommen.“ Aber die Stewardess kam zurück und brachte mich tatsächlich nach vorne. Ich war echt baff! Die zwei Piloten (Steven Connor und Brian Collins, oder so ähnlich) waren tiefenentspannt, erklärten mir ganz lässig ein paar ihrer Anzeigen und tranken derweilen gemütlich ihren Kaffee, den ihnen die Stewardess servierte. Ich fand die unzähligen Anzeigen, Knöpfe und Hebel furchtbar unübersichtlich, aber ich bin ja auch kein Pilot und muss den Vogel nicht fliegen. Die haben an der Tür sogar einen kleinen Cartoon von „The Farside“ im Cockpit aufgehängt. Den kannte ich und als ich auf den Witz hinwies und sagte, dass es ein echt guter Witz ist, schauten sich die Zwei an und nickten sich verschwörerisch zu. Bevor ich mich versah, schaltete Steven den Autopiloten ab (ich weiß es, weil er es mir zuvor ankündigte) und zog seinen Joystick zuerst nach rechts und dann nach links. Das Flugzeug neigte sich krass nach rechts und nach links und kam dann wieder in die Horizontale. Die Zwei grinsten sich einen. Mir hingegen fiel die Kinnlade runter und kein passender Kommentar ein. Krass! Echt durchgeknallt, die Aussies! Und dabei super symphatisch. Ich glaub, ich suche mir wirklich einen australischen Surfe-Knackhintern, niste mich in seine Strandhütte ein und bleibe für immer. Australien und die Typen gefallen mir jetzt schon. Wenn sie nicht gerade rote Käppis tragen.
Mensch! Hier sitze ich und schreibe nur über mich. Dabei geht es doch um Melli. Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht gleich mit ihr mitgeflogen bin (Habe ich das schon mal geschrieben? Egal), und sie begleitet habe. Dann wäre vielleicht nichts passiert. Zumindest wüsste ich, was los ist. Na ja, es sind nur noch ein paar Minuten, dann landen wir in Cairns. Leider weiß ich nicht, in welchem der vielen Motels oder Backpackern Melli und Juri untergekommen sind. Ich muss einfach auf meinen guten Spürsinn vertrauen. Ich weiß, dass sich Melli eine Liste geschrieben hatte, wo alle Sehenswürdigkeiten notiert waren. Und ein paar Backpackers und Hotels hatte sie sich auch rausgesucht. Australien Aquarii Pirat Jack SparrowIch werde einfach das Telefonbuch von Cairns durchblättern und schauen, ob es bei mir irgendwann klingelt, wenn ich die Namen lese. Vielleicht erinnere ich mich an einen. Und wenn nicht, werde ich eben so lange durch die Stadt laufen, bis ich Melli gefunden habe. Oder ich rufe die Unterkünfte der Reihe nach an und erkundige mich, ob dort ein deutscher KACKarsch mit Tumi-Rollkoffer eingecheckt hat. *LACH* Echt, dieser Idiot! Mit einem hippen Rollkoffer auf eine Australien-Rundreise zu gehen ist ungefähr genauso schräg, wie mit einer 20-Kilo-Hantel tauchen zu gehen. Es hätte mir gleich zu denken geben sollen. Aber zur Not habe ich auch noch ein paar andere Anhaltspunkte. Tamati zum Beispiel. Dieser Seglertyp, mit dem Melli das tolle Foto gemacht hat. Von dem weiß ich, dass er an irgendeiner Pier seinen roten Katamaran liegen hat. So ein knalliges Boot sollte doch einfach zu finden sein. Normalerweise sind die Schiffe immer im klassischen Weiß gehalten. Zeugt von viel Geschmack, wenn ein Typ nicht mit dem Mainstream schwimmt. Tihihi. Bin echt auf den Typen gespannt. Moment. Der trägt doch hoffentlich kein rotes Käppie? Ein rotes Piratentuch würde ich ihm hingegen noch durchgehen lassen.
Warum sich Melli bisher nicht mehr gemeldet hat, bleibt ein Rätsel. Ich habe mich mit dem neuen Handy gleich was geschrieben, aber sie hat sich noch nicht gemuckst. Das macht mich ein bisschen nervös. Will sie vielleicht gar nicht, dass ich komme? Nein, blöder Gedanke! Idiotischer Gedanke! Ksssch, hau ab! Natürlich wird sie sich freuen. Schließlich hat sie mich damals gefragt, ob ich mitkommen möchte. Dass ich ihr jetzt nachreise, wird sie freuen und nicht nerven. Ganz bestimmt.

Riff Australien Aquarii ReefGerade kam die Durchsage von der Stewardess, dass wir die Reiseflughöhe verlassen haben und in wenigen Minuten landen werden. Also Tisch einklappen, Sitz gerade stellen … das Übliche. Da unten schimmert es türkis. Uuuuups! Jetzt sind wir in eine weiße Wattewolke reingeflogen und haben einen kurzen Satz nach unten gemacht. Waaaaah! Ich hatte einen Flug gebucht, keine Fahrt in einer Achterbahn. Hilfe! Ich mag das nicht. Oder erlauben sich Steven und Brian da wieder einen Scherz? Hauptsache, die machen keinen Quatsch und glauben, sie müssten mich beeindrucken. Aber wir haben es gleich. Ich sehe schon das Rollfeld. Melli, ich komme!

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Die Wunder am Great Barrier Reef

G´Day mates!
 
Das Tauchen am Great Barrier Reef ist für viele eines der schönesten Erlebnisse ihrer Australienreise. Auch mir blieb damals schlichtweg die Luft weg. Nicht, weil ich den Kopf zu lange unter Wasser hielt, sondern weil die Arten- und Farbenvielfalt einfach umwerfend war. Leider ist das Riff aktuell in großer Gefahr. Vielleicht habt ihr schon davon gehört? Das Riff leidet unter einer andauernden Korallenbleiche. Ganze Areale des lebendigen Riffs sterben ab, übrig bleiben bleiche, tote Gerippe ohne Leben. Eine sehr traurige Entwicklung, an der der Mensch nicht ganz unschuldig ist. Ich mag jedoch die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch unsere Kinder eines Tages noch die Wunder des Great Barrier Reefs erleben und erfahren können.
In diesem kleinen YT-Filmchen von Queensland.com bekommt ihr zumindest einen winzigen Eindruck von der wunderbaren Region. Oder wart ihr selbst schon dort? Welche Abenteuer habt ihr erlebt? Erzählt es mir doch bitte. 🙂
 
Barriere Riff Australien Meerjungfrauen Aquarii
(Alle Bilder von Pixabay)
 
 
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