Wenn ich diese Woche eines gelernt habe, dann, dass es sinnvoll ist, möglichst früh aufzustehen und mit dem Einsprechen loszulegen. Denn obwohl ich mir, abgeschirmt im hintersten Kellereck, eine Lesebutze eingerichtet habe, ist es dort alles andere als ruhig. Knackende Heizungen, dröhnende Flugzeuge, ratternde Rollläden, fiepsende Tinitusse … unglaublich, was alles Krach macht, wenn es ganz ruhig sein muss.  Ich merke zudem, wie sich meine Stimme verändert. Seitenweise laut zu lesen strengt die Stimmbänder an und verändert die „Klangfarbe“.

Manchmal klingt meine Stimme knarrend und krächzend, was zwar zum Aquacon-Boss Frederic Palmer passt, für Tamati jedoch unpassend ist. Es fällt mir schwer, das zu verändern. Und ich merke, wo die Tücken meines Vorhabens liegen. Ich bin keine ausgebildete Sprecherin! Zwar schaffe ich es, in unterschiedlichen Tonlagen (hoch/tief) zu sprechen, jedoch kaum, den einzelnen Personen konkret und vor allem stetig „Farbe“ zu geben. Da helfen meine Einsprechproben, die ich zu Anfang gemacht habe, leider auch nicht sonderlich. Gut, dass ein Hörbuch mit professionellen SprecherInnen perfekt wäre, ist klar. Aber das ist ja nicht mein und auch nicht das Ziel des Stipendiums. Mein Ziel ist es, selbst ein Hörbuch zu produzieren und dabei am Ende nicht nur ein gutes Machwerk abzuliefern, sondern auch daran zu wachsen und dazuzulernen. Damit ich beim nächsten Mal noch besser werde. Schaden tut es auf keinen Fall. Entweder es schult mich für das nächste Hörbuch oder für die (hoffentlich bald wieder) kommenden Lesungen. Ach ja, ich habe diese Woche drei Kapitel bearbeitet und drei weitere eingesprochen, jedoch noch nicht geschnitten. Aktuell bin ich also beim 11ten Kapitel angelangt.

Kleine Kostprobe gefällig?